Erfolgreiche Netzwerkgruppen: Was macht den Unterschied?

Was unterscheidet eine erfolgreiche Business-Netzwerkgruppe von einer erfolglosen? Oder anders gefragt: Warum wachsen manche Gruppen stetig, während andere stagnieren oder sogar schrumpfen?

Diese Frage beschäftigt mich seit mehreren Jahren, und in dieser Zeit habe ich ein Muster entdeckt. Dieses Muster beruht auf meinen eigenen Erfahrungen, Tests in bestehenden Gruppen sowie Besuchen bei verschiedenen Netzwerkgruppen. Doch kommen wir zunächst zum Wesentlichen.

Wann wächst eine Gruppe?

Grundsätzlich wächst eine Gruppe von außen – vor allem dann, wenn eine persönliche Verbindung zu einer Person besteht, die bereits Mitglied ist.

Business-Gruppen wachsen also am besten durch Empfehlungen, wenn die bestehenden Mitglieder sich in der Gruppe wohlfühlen. Häufig ist die vertrauensvolle Beziehung zu einem bestehenden Mitglied der Grund, warum jemand der Gruppe beitritt.

Natürlich gibt es auch Personen, die keine enge Verbindung zu einer bestimmten Person in der Gruppe haben. Dies passiert zum Beispiel, wenn jemand eingeladen wird, ohne die einladende Person gut zu kennen, oder sich selbst in die Gruppe einlädt, um zu sehen, ob sie passt. Solche Besucher sind bei Netzwerkveranstaltungen eher die Regel.

Sie bieten somit die beste Voraussetzung für schnelles Wachstum. Und hier stellt sich die entscheidende Frage: Was unterscheidet eine wachsende Gruppe von einer, die stagniert?

Die Antwort ist simpel: Je besser eine Besucherin oder ein Besucher von der Gruppe aufgenommen wird und sich willkommen fühlt, desto eher wächst die Gruppe.

Die Rolle der Mitglieder als Gastgeber

Netzwerkgruppen oder Business-Gruppen wachsen am besten, wenn sich alle Mitglieder als Gastgeber verstehen und nicht nur als einfache Mitglieder. Wenn nahezu jedes Mitglied einer Gruppe die Rolle des Gastgebers einnimmt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Besucher sich der Gruppe anschließen möchten.

Wie wird man ein guter Gastgeber?

Ein guter Gastgeber oder eine gute Gastgeberin nehmen den Gast an die Hand und lassen ihn nicht allein stehen. Sie überlassen dem Besucher die meiste Redezeit und zeigen ehrliches Interesse durch gezielte Fragen. So sorgt jeder dafür, dass der Gast den größten Teil der Gesprächszeit erhält. Warum funktioniert das so gut?

Bereits vor knapp hundert Jahren hat Dale Carnegie in seinem Buch „Wie man Freunde gewinnt“ beschrieben, dass Menschen ein Gespräch als besonders positiv empfinden, wenn sie selbst viel reden konnten.

In seinem Beispiel im Buch ließ ein Verkäufer seinen Kunden die ganze Zeit reden. Am Ende meinte der Kunde, es sei ein tolles Gespräch gewesen. Der Kauf war gesichert, ohne dass der Verkäufer viel sagen musste.

Die Kunst besteht also darin, kein unangenehmes Schweigen entstehen zu lassen, sondern das Gespräch am Laufen zu halten.

Der richtige Redeanteil

Wie viel Redezeit sollte man selbst im Vergleich einnehmen? Auch hier gibt es eine einfache Faustregel:

Wir haben zwei Augen, zwei Ohren und einen Mund – und in diesem Verhältnis sollten wir auch sehen, hören und reden. Das bedeutet, der eigene Redeanteil sollte bei rund 20 % liegen.

Oft reicht es sogar aus, sich an die Regel „zwei Ohren, ein Mund“ zu halten, was etwa ein Drittel der Gesprächszeit bedeutet. In den meisten Fällen genügt das, um dem Gegenüber ausreichend Raum zu geben, sodass dieser sich wohlfühlt.

Unterschiedliche Persönlichkeitstypen berücksichtigen

Der größte Unterschied zwischen einer wachsenden und einer stagnierenden oder schrumpfenden Gruppe zeigt sich daran, wie schnell neue Besucher abgeholt und integriert werden. Dabei ist es wichtig, auf unterschiedliche Persönlichkeitstypen einzugehen:

  • Extrovertierte Menschen finden ihren Platz in der Gruppe meistens schnell selbst. Sie entscheiden ebenso schnell, ob sie bleiben möchten. Wenn etwas nicht passt oder sich eine bessere Option ergibt, verlassen sie die Gruppe allerdings ebenso rasch.
  • Introvertierte Menschen hingegen bleiben oft länger in einer Gruppe, benötigen aber zu Beginn mehr Unterstützung, um sich zu integrieren.

Fazit

Wenn du somit möchtest, dass deine Netzwerkgruppe wächst, dann sorge dafür, dass sich jedes Mitglied als Gastgeber und Gastgeberin versteht und Gäste von Anfang an gut abgeholt werden. So schaffst du die besten Voraussetzungen für ein kontinuierliches und gesundes Wachstum deiner Gruppe.


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